* 1830
+ 20.01.1910
Nach Ludwig von Comini wurde Josef Reinthaler, Ruster, die zweite Ehrenbürgerernennung von Algund zuteil. Reinthaler war lange in der Gemeindeverwaltung tätig, hatte sich um die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr verdient gemacht und auch das Amt des Ortsschulaufsehers über längere Zeit innegehabt. Am 20.02.1897 beschloss der Gemeindeausschuss seine Ernennung zum Ehrenbürger von Algund.
„Vom Jahre 1860 bis 1890, somit durch volle 30 Jahre, hat Josef Reinthaler, Besitzer des Rusteranwesens, der Gemeindevorstehung von Algund angehört und die ganze Zeit in der Stelle des Gemeindevorstehers oder eines Gemeinderathes ausgefüret, bis ihn Familienrücksichten nach vollendeten 60igsten Lebensjahre veranlassten eine Widerwahl abzulehnen. Es ist nun eine allgemein anerkannte erfreuliche Thatsache, daß Josef Reinthaler sich nicht nur während seiner langjährigen Amtswirksamkeit, sondern auch nach Ablegung obiger Ehrenstellen sein Wohle der Gemeinde und seiner Gemeindegenossen in der uneigennützigsten und verdienstvollsten Weise mit wahrer Hingebung gewidmet hat, und noch jetzt im rüstigem Alter keine Mühe scheut, wenn es gilt den Frieden in der Gemeinde aufrechtzuerhalten, oder wann sein Rath in kulturellen Angelegenheiten eingeholt wird.
Unzählige Male wurde Josef Reinthaler nicht nur von den Gemeinden und Partheien sondern auch von den k.k. Behörden als Vertrauensmann und Schiedsrichter zur Schlichtung der verwikeltsten Prozesse, insbesondere bei Alp- und Wasserstreitigkeiten, beigezogen und fand hiebei eine Gedigenheit und Unparteilichkeit seines klaren Gutachtens die allzeitigste Anerkennung und die zwekmäßigsten Verwerthung. Die wahrhaft glänzenden Erfolge seiner weit über die Grenzen seiner Heimatsgemeinde hinaus reichenden Thätigkeit sind seiner hervorragenden Pflichtstreue und Begabung seiner gereiften Einsicht und Unparteilichkeit in alle Fragen des wirtschaftlichen Lebens, wie nicht minder seiner großen Friedensliebe zu verdanken.“ (Gemeindeausschussprotokoll vom 20.02.1897)
(Quelle: Dorfbuch „1000 Jahre Algund“ – Dr. Maria Kiem – 2005 – Seiten 366 und 367)